Andere SF: „Ender’s Game“

Ender’s Game

Wer zwischen den Mark Brandis-Hörspielfolgen auch noch weiteren SF-Stoff auf die Ohren braucht, dem sei das ungekürzte Hörspiel ENDER’S GAME — Das große Spiel empfohlen. Das Hörspiel, das Orson Scott Card nach seinem Buchwelterfolg selbst verfasst hat und das sowohl in einer englischen wie einer deutschen Version existiert, hat hier eine Laufzeit von acht Stunden.
Die Produktion der Lauscherlounge im Auftrag von Audible unter der Leitung von MB-Regisseur Balthasar v. Weymarn hatte 101 Sprechrollen zu besetzen, etwa ein Drittel davon sind Kinder.

Hörprobe „Der Trank des Riesen“:

httpv://www.youtube.com/watch?v=OsrmUlCKgm8

Zum Inhalt von „Ender’s Game“:

Andrew »Ender« Wiggin ist ein Dritt, das dritte Kind in einer Zukunft, in der normalerweise nur zwei Kinder pro Familie erlaubt sind. Er hat eine enge Bindung an seine Schwester Valentine, und fürchtet seinen Bruder Peter, der ein brillanter Soziopath ist. Eines Tages wird der Junge zur Militärschule eingezogen. Er gilt als hochintelligentes Genie und wird im Folge der nächsten Jahre immer mehr unter Druck gesetzt. Denn die Erde befindet sich im Krieg mit einer außerirdischen Spezies. Die Formics, auch Krabbler genannt, sind eine insektoide Spezies. Es gab bereits zwei Versuche der Aliens, die Erde zu erobern. Beide Male wurden sie knapp geschlagen. Ein dritter Versuch soll verhindert werden, und deswegen werden talentierte Strategen bereits im Kindesalter gesucht, erkannt und trainiert.

Dass »Enders Spiel« ein Klassiker der SF ist, liegt weniger an dem Krieg der Erde gegen die Krabbler. Dies bildet nur das Hintergrundszenario, auf dem die Geschichte um Ender Wiggin stattfinden kann. Viel mehr konzentrierte sich Autor Orson Scott Card darauf, eine Geschichte zu schreiben, die vor allem die Auswirkungen schildert, die der Druck auf Ender Wiggin hat. Der Plot wirkt daher psychologisch, ohne an Faszination zu verlieren. Es hilft sogar der Geschichte, dass der Autor nicht unterschlägt, was in seinem Protagonisten vor sich geht, wie er mit der Lage umgeht.
Dabei entsteht der Eindruck eines kleinen Jungen, der förmlich dazu gezwungen wird, vor seiner Zeit erwachsen zu werden. Ständig wird er in Situationen gebracht, die ihn von den anderen abgrenzen. Und dann kommen auch noch Enders Träume und Erfahrungen in den Simulationen hinzu, die stellenweise brutal wirken. Dies sind die Ventile seiner Psyche. Beobachtet und gesteuert wird seine Entwicklung durch Oberst Hyrum Graff, der zusammen mit dem Kriegshelden Mazer Rackham einen Plan entwickelt hat, um Enders strategisches Talent auf höchstmögliches Niveau zu fördern und zu fordern.
Auch wenn sich der Roman auf Ender konzentriert, lernt man im Laufe der Geschichte eine Menge andere interessante Figuren kennen. Sei es Bohne, der Ender in Sachen Geschick für Taktik und Strategie gleichkommt, die an der Grenze zur Erschöpfung entlanghastende Petra, der überzeugte Moslem Alai und eben seine Geschwister Valentine und Peter, die nicht minder intelligent sind.

Die Geschichte endet überraschend. Alles ist ganz anders als erwartet.

–> siehe auch Kritik zum Hörspiel im Geek!-Magazin 1/2014

Übrigens: Parallel zur deutschen Fassung entstand im Auftrag von Audible USA eine englischsprachige, die mit 7 1/2 Stunden fast genauso lang ist. Neugierige Hörer können sich hier einzelne Szenen zuerst im englischen „Original“ und dann im direkten Vergleich in der deutschen Version anhören. Viel Spaß!


Ohrkanus 2011

Ohrkanus 2011 - Signet - Bestes Soundkonzept

Ohrkanus 2011 - Signet - Bestes Soundkonzept

Am Freitag, den 6. Mai hat die Jury (die aus Kritikern, Produzenten und Publikum zusammengesetzt ist) der Hörspielserie MARK BRANDIS zum zweiten Mal in Folge den »Ohrkanus« für das beste Soundkonzept verliehen.

Begleitet von einem Ausschnitt aus der Folge „Raumsonde Epsilon“ kam Brandis-Produzent Jochim C. Redeker auf die Bühne. Trotzdem fehlten dem Sound-Experten zunächst einmal die Worte. „Das ist schon ein besonderer Moment, und wenn man dann hier steht, ist das Gehirn erst einmal leer“, räumte Redeker ein. Schließlich dankte er dem Label „Folgenreich“, „ohne das wir zwar Hörspiele produzieren würden, diese aber wohl niemand hören würde“.

Unter die letzten Drei war die Serie auch in den Kategorien »Bester Sprecher: Michael Lott«, »Beste Serie« und »Beste Regie« gekommen, war aber gegen die Konkurrenz ohne Aussichten. Mehr zur Preisverleihung im Bericht des Hörspielblogs.

Danke an alle, die die Serie mit ihrer Stimme unterstützt haben!