Comics

Es ist in jedem Bereich immer schön und befriedigend, auch deutsche Künstler im Programm zu haben, ein Stück weit sehen wir das auch als Verpflichtung gegenüber dem Markt, in dem wir agieren. Im Superheldenbereich geht das ja über einen Umweg, bei Cartoons und Graphic Novels machen wir das regelmäßig in jedem Programm. Und jetzt halt auch bei Alben. Aber die konkrete Antwort ist, dass Michael Vogt, der in enger Verbindung zu der Witwe des Mark Brandis-Autors steht, das Comicprojekt konzipiert hat und damit auf uns zukam. Das Konzept hat uns gleich überzeugt, zumal wir wissen, dass die Hörbuchreihe recht erfolgreich läuft, und eine Adaption als Comic bietet sich bei diesem Stoff wirklich gut an. Und deshalb hebt er jetzt ab. (Comic-Report)

Zwischen 2015 und 2020 entstand in Michael Vogts stillem Büro in Berlin-Lichterfelde eine epische Adaption des Bürgerkriegszyklus als Comic. 2016 wurde mit Panini Comics ein Verlag gefunden, der die ersten vier Bände der Mark-Brandis-Saga auf den Markt brachte — zzgl. eines Kurzgeschichtenbandes unter dem Titel „Aufbruch zu den Sternen“!

Arbeitsgerät Wacom-Tablet

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Stilistisch hat Michael Vogt eine RETRO-FUTURISTIK angestrebt — SF-Elemente wie die Venuskolonie, schwebende Fahrzeuge und die Raumschiffe werden kontrastiert durch Kleidung, Frisuren und Tapeten, die auf das Jahrzehnt der Entstehung der Bücher hinweisen: die 1970er. Zeit, dass er uns mal erzählt, wie sowas abläuft und aussieht.

Michael Vogt: Seit 2008 entstehen meine Comics größtenteils digital. Ich nutze dazu das Programm „MangaStudio“, das in Zusammenhang mit dem digitalem Zeichenbrett „Wacom Cintiq“ ein Arbeiten wie auf Papier ermöglicht (Abb. rechts), mit allen Vorteilen, die rechnerbasiertes Arbeiten bietet. Der allererste Schritt erfolgt aber nach wie vor auf Papier: Nachdem ich das Skript grob auf Comicseiten verteilt habe, fange ich an, Seitenskizzen, sogenannte „Thumbnails“ zu skizzieren. Jede Skizze ist etwas kleiner als eine Postkarte, so dass vier davon auf eine normale DIN-A4-Seite passen.

Sie dienen als erste grobe Übersicht, ob alle Szenen so funktionieren, wie ich mir gedacht habe und welchen Platz sie benötigen. Danach übertrage ich diese Skizzen in etwas feinerer Form in das Zeichenprogramm (Rohskizzen) und setze auch schon den Text ein, um den Platzbedarf hierfür zu ermitteln. Wenn ich mit der Seite zufrieden bin, mache ich eine präzisere Vorzeichnung (Feinskizze) und ändere gegebenenfalls noch Blickwinkel oder Aufbau ein wenig (hier zum Beispiel die Ansicht im linken unteren Panel). Der Vorgang ist die digitale Variante der üblichen Bleistiftvorzeichnung einer Comicseite und wird auch als „Pencils“ bezeichnet. Der nächste Schritt ist das „Tuschen“ oder „Inking“, der finale schwarze Strich, der die Zeichnung definiert. Als letztes erfolgt dann das Kolorieren der Seite. Ich nutze dazu das weitgehend bekannte Programm „Photoshop“. Insgesamt brauche ich an Arbeitszeit für eine Seite etwa 3-4 Tage.

Und so sehen die einzelnen Stufen einer Seite von Thumbnail bis zur Vollfarbseite aus:

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