Mark Brandis?

„Wer ist Mark Brandis? Die Kamera, die ihn auf Film bannen könnte, ist noch nicht entwickelt. Mark Brandis lebt unserer Zeit voraus: wir schreiben das Jahr 2067. Die Welt hat sich entscheidend verändert. Der Mond ist nur mehr ein kleiner Umsteigebahnhof der Erde. Uranus und Venus sind längst besiedelt, pfeilschnelle Raumschiffe jagen mit Lichtgeschwindigkeit (sic!) durch das Weltall. Ungeahnte Träume der Menschheit sind wahr geworden.

Aber eines ist sich gleich geblieben: immer noch gibt es fanatischen Ehrgeiz, sinnloses Machtstreben und gedankenlosen blinden Gehorsam. Deshalb jagt der faschistische Diktator Al (sic!) Smith im All den berühmten Commander Brandis des nicht minder berühmten Raumschiffes Delta VII.“

So stand es im Klappentext des Sammelbandes „Raumschiff Delta VII“ (Herder Verlag 1973) … — damals ließ man noch Menschen an solche Aufgaben, die weder das Buch gelesen noch von Wissenschaft eine Ahnung hatten!

Hier also nochmal etwas „präziser“:

MARK BRANDIS ist Astronaut, geboren am 17. Januar 2031 in einem Vorort Berlins (deswegen spricht man seinen Nachnamen auch nicht „Brändis“, sondern — wie geschrieben — „Brandis“ aus). Frühzeitiges Interesse an der Raumfahrt und Privatstudium, ohne Aussicht, die teure Ausbildung zum Piloten absolvieren zu können. 2045 nahm Brandis als blinder Passagier an einem Flug des Raumfrachters Barbarossa unter dem Kommando von Captain Nelson teil, um zur Venus zu gelangen. Er wurde entdeckt, beinahe herausgeworfen und versah schließlich als Schiffsjunge Dienst, freundete sich mit Maat Janusz Kern an und leistete einen entscheidenden Beitrag zur Festnahme der „Reinigenden Flamme“-Truppe um Thorben Wallis, die die Plattform THORA besetzt hatte.

Im Gegenzug für die innovative Unterstützung gelang es Brandis (durch „massive“ Fürsprache Captain Nelsons), einen Platz an der neugegründeten Astronautenschule der VEGA zu erhalten (vgl. Kurzgeschichte „Aufbruch zu den Sternen“, auch erzählt als Pilotepisode der Hörspielserie „MARK BRANDIS, RAUMKADETT“).

Wenige Jahre später war er bereits Commander eines eigenen Schiffes im Dienste der VEGA, als der Forscher Rublew im Weltraum Schiffbruch erlitt. Um an der Suche teilnehmen zu können, traf Brandis eine folgenschwere Entscheidung: obwohl er wusste, daß sein Schiff noch nicht durch die abschließenden Werftkontrollen gegangen war, riskierte er im Bewusstsein drängender Zeit den Start. Dies führte zur Tragödie: das Schiff explodierte im Hangar. Im Feuerinferno starb ein Crewmitglied, der Bordingenieur. Robert Monnier wurde in den Flammen schwer verletzt.

Brandis wurde nur deswegen nicht entlassen, weil damals akute Personalnot herrschte. So wurde er „nur“ zum Captain degradiert und flog insgesamt 13 Jahre kein eigenes Schiff mehr. Schließlich wurde er Commander John Harris zugewiesen — eine Verbindung, die über Jahrzehnte auf denkwürdige Weise erhalten bleiben würde.

Alles begann damit, dass er eines Tages mit dem revolutionären Prototyp-Raumschiff DELTA VII als Pilot zusammen mit Harris, Stroganow und Ibaka unterwegs zurück zur Erde war, als eine Patrouille dem Schiff partout nicht ausweichen wollte … (siehe »Bordbuch Delta VII«)

Wer ist der Mann hinter Mark Brandis?

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