Das dritte Beispiel ist keine Auseinandersetzung zwischen Held und Schurke — hier sprechen Pablo Torrente und Mark Brandis über den Hintergrund ihrer bevorstehenden Mission in Ostafrika. Sie sollen dafür sorgen, dass ein möglicherweise kommendes Erdbeben nicht das Atommüll-Endlager gefährdet, das vergangene Generationen im Vulkan Kilimandscharo angelegt und dann vergessen hatten.
Der entsprechende Ausschnitt:
Natürlich klingt das für heutige Hörer absurd — warum sollte jemals jemand so dumm gewesen sein, Atommüll in den Krater eines erloschenen Vulkans zu „entsorgen“? Aber das gleiche Urteil kann man ja auch folgenden Handlungen zuschreiben, die ebenso gängig waren (oder sind):
- „Verklappung“ von Ölfässern in die Nordsee
- Überfischung von Seegebieten jenseits der Erholungsfähigkeit der Bestände
- „Entsorgung“ von Weltraumschrott in die Erdumlaufbahn bis zum Gefängniseffekt (die Menschheit wird auf der Erde eingesperrt)
- Erschließung neuer fossiler Brennstofffelder trotz nachgewiesener direkter Korrelation zur CO2-Gefahr
Menschen, die nur an das Heute gedacht haben. Nach mir die Sintflut. Das Essen meiner Kinder und Enkel schmeckt mir solange gut, wie ich nicht nachdenken muss. Und den Müll stelle ich gerne dorthin, wo ich ihn nicht sehe. Was in zwei Generationen damit passiert, ist nicht mehr meine Verantwortung.
MARK BRANDIS (im Hörspiel „Operation Sonnenfracht“)
Also hat Brandis recht, dass die Frage, ob die Menschheit überleben wird, von ihrer verspätet entwickelten Fähigkeit abhängen wird, über den eigenen Tellerrand und den unmittelbaren Eigennutz hinaus zu sehen?